Weshalb spezielle Musikprogramme bei Burnout helfen
Burnout scheint bereits fast zu unserem Alltag zu gehören. Grund genug, über eine Behandlung mit speziellen Musikprogrammen bei Burnout zu erfahren.
Der ‚Burnout‘ gehört zu den neuzeitlichen Erkrankungen und steht als Sinnbild einer überarbeiteten Gesellschaft. Doch der Begriff Burnout fällt allzu häufig, um eine allgemeine Abgeschlagenheit oder Verstimmung zu beschreiben. Dabei wird oft übersehen, dass es sich hierbei um eine ernste psychische Erkrankung handelt. Depressionen spielen auch beim Burnout eine große Rolle und tragen ihren wesentlichen Anteil zur Verschlimmerung des Zustands bei. Depression und Burnout stehen in engem Zusammenhang. Menschen, die an depressiven Symptomen leiden, haben eine größere Disposition, auch an Burnout zu erkranken. Wir fragen, Burnout – ein Tabuthema, für die meisten unverstanden und als Schwäche leichtfertig abgetan?
Behandlung mit speziell entwickelten Musikprogrammen bei Burnout
Das Angebot an Entspannungsmusik ist groß, doch lässt sich deren effektive Wirkungsweise schlecht nachweisen und eine nachhaltige Wirkung bei häufiger Anwendung zum Teil komplett ausschließen. Da es jedoch beim Burnout kein rasch wirkendes Gegenmittel gibt, seien in der Musikforschung noch viele therapeutische Ansätze zu untersuchen. Im Rahmen einer Studie konnte jedoch mit Hypnose bestätigt werden, dass sich eine Behandlung mit speziellen Musikprogrammen auch bei Burnout positiv auswirkt. Die Studie wurde insgesamt mit 150 Probanden ausgeführt, von denen 85 der eigentlichen Behandlungsgruppe zugeordnet wurden und 65 einer Kontroll- und Placebo-Gruppe. Die 85 Probanden erhielten nach Anweisung ein auf ihre Symptomatik hin spezialisiertes musikalisches Behandlungsprogramm. Die Placebo-Gruppe wurde bei unspezifisch, entspannender Musik und Naturklängen hin untersucht. Alle Teilnehmer wurden angewiesen, ihr jeweiliges Musikprogramm entsprechend 5 Wochen lang und an 5 Arbeitstagen je 2 mal täglich für eine Dauer von 30 Minuten zu hören.
Das Resultat: Im Vergleich zur Placebo-Gruppe führten die speziell entwickelten Musikprogramme zu signifikanten Resultaten und Verbesserungen des Burnouts und damit zu mehr Wohlbefinden.
Welche speziellen Musikprogramme sind bei Burnout geeignet?
Welche charakteristischen Stilmittel muss nun eine solche Musik aufweisen, damit eine Behandlung mit speziellen Musikprogrammen tatsächlich den Burnout erfolgreich therapiert? Es lässt sich sagen, dass Musik uns die Möglichkeit bietet, aus einem hochgradig beanspruchten Systems (Ivan P. Pavlov) in ein tiefenentspanntes System überzugehen. Damit die Musikintervention zuverlässig und effizient auch bei Burnout wirkt, muss ihr eine gewisse innere Struktur zu Grunde liegen. Wir unterscheiden spezielle Parameter, die in der Komposition miteinander in Bezug stehen:
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Rhythmus (homogen, wiederkehrend, schwingend und polarisierend)
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Tempo (an den Puls des Menschen angepasst, nicht höher als 120 BPM)
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Dynamik (keine großen Veränderungen im musikalischen Material, die durch ihre Komplexität in Konkurrenz mit unserer Aufmerksamkeit und der umliegenden Einflüsse treten)
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Verlauf- und Tonfolgedichte (homogen, nicht allzu komplex, auf den Patienten durch Stimmung, Stil und Genre abgestimmt)
Eine wirksame Therapie mit Musik muss auf den Patienten speziell komponiert werden und regelmäßig ihre Anwendung finden.
Burnout – Wenn der Leistungsdruck zu hoch wird
Wir müssen leisten, Aufgaben abarbeiten – oftmals sogar dieselben Abläufe durchleben, Tag ein, Tag aus. Der Leistungsdruck unserer Gesellschaft steigt, der Tag ist kurz und die enorme Verantwortung wächst vielen Menschen einfach über den Kopf. Job, Familie, Privatleben,- und dann ist da noch der kleine Teil in uns, der nach Aufmerksamkeit und Sinngebung schreit. Wo liegt hier noch die Balance zwischen Arbeit und Privatleben, wenn doch eigentlich die Seele in uns weint und ächzt nach Selbstfindung, Ruhe und Entspannung? In unserer Gesellschaft geht es nicht mehr darum, was den einen, individuellen Menschen tatsächlich bewegt. Die Masse zählt, und wir sollten nicht aus dem Raster fallen. Denn wo alle Menschen individuell in der Masse untergehen, gibt es keine Angst mehr, kein Versagen, nur kollektives Miteinander und Schaffenskraft.
Der Zusammenhang ist allumfassend und man kann sich den Zwängen, zum großen Teil sogar unterbewusst wahrgenommen, nicht entziehen. Nur zeichnet sich schnell eine gewisse Zerschlagenheit ab, die, wenn wir nichts dagegen tun, sich ernsthaft zu einer psychischen Krankheit entwickeln kann. Deshalb sollten wir Symptome beim Burnout nicht verallgemeinern, herunterspielen oder gar ignorieren.