Musik & Effekt

Warum Ohrwürmer sich gern ins Gehirn drängen

Von Sommerhits bis zu alten Klassikern, Ohrwürmer haben oft die unangenehme Begleiterscheinung, uns einfach nicht mehr aus dem Kopf zu gehen. Warum das so ist, konnte selbst die Wissenschaft bisher nicht herausfinden. Healthy with Music schaut sich etwas genauer an, was es mit den Ohrwürmern auf sich hat.

 

Warum Ohrwürmer sich gern ins Gehirn drängen
Ohrwuermer haben es in sich, oft geistern sie tagelang in unseren Koepfen umher

Einmal im Ohr, lassen uns die Ohrwürmer meist für lange Zeit nicht mehr los. Durchschnittlich beschäftigen sie unser Gehirn zwischen 40 Minuten bis zu mehreren Tagen. Das innerliche Abspulen der Ohrwürmer ist keine bewusste Handlung, sie kommen völlig unvermittelt und können manchmal ganz schön nervig sein. Wann und weshalb Ohrwürmer uns überhaupt „heimsuchen“ ist ein musikalisches Thema, mit dem sich bereits einige Musikwissenschaftler und sogar Psychologen intensiv beschäftigten. Eine eindeutig fundierte Erklärung konnte bisher nicht gefunden werden. Die einfachste Begründung: Unserem Gehirn ist schlichtweg langweilig, die Endlosschleife der Ohrwürmer sorgt für Abwechslung. Diese Erkenntnis klingt einleuchtend, zumal sich die Ohrwürmer in ganz banalen Alltagssituationen in unser Ohr schlängeln wie beispielsweise beim Aufräumen oder Abwaschen.

Sommerhits haben Potenzial als Ohrwürmer fürs Gehirn

Solange sich Hits, die wir mögen, in die Reihe der Ohrwürmer schleichen, wird unser Gehirn weniger gereizt darauf reagieren. Großes Potenzial, sich Ohrwürmer einzufangen, erleben wir fast jedes Jahr zur Sommerzeit, nämlich dann, wenn die sogenannten „Sommerhits“, die plötzlich da sind und auf allen Medienkanälen zu hören sind. Diese leichte und beschwingte Musik geht meist sofort nach den ersten Takten ins Ohr, verleiht gute Laune und macht Lust auf Sommer, Freizeit und Urlaub. Das Phänomen: Während sich die Endlosschleife in unseren Gedanken stetig wiederholt, schafft es kaum eine andere Melodie, die Ohrwürmer zu vertreiben. Dies kann recht nervig und unangenehm werden. Da wir von Ohrwürmern eher überrascht werden, als sie bewusst zu steuern, schaffen es auch Musiktitel, die uns nicht gefallen, uns geistig zu beschäftigen.

Ohrwürmer sind hartnäckig und oft nervig

Auch der schönste Sommerhit wird irgendwann lästig, wenn er sich ständig in unser Ohr schleicht. Noch nerviger wird es, je weniger der Titel uns gefällt, uns aber trotzdem nicht loslässt. So wenig man wissenschaftlich eindeutig weiß, weshalb die Ohrwürmer auftreten, so wenig gibt es ein Patentrezept, sie schnell wieder aus dem Kopf zu bekommen. Die einfachste Lösung heißt Ablenkung. Je schneller hier der Fokus auf andere Dinge gerichtet wird, um so schneller hat das Gehirn andere Aufgaben, um die es sich kümmern muss. Da das Gehirn durchaus auf gezielte Ablenkungsmanöver reagiert, dürften die Ohrwürmer bald verschwunden sein. Doch wie kommt es, dass manche Lieder uns sofort ins Ohr gehen und andere wiederum nicht?

Einmal gehört und schon ein Ohrwurm?

Auch dazu gibt es keine eindeutigen Forschungsergebnisse. Man vermutet, dass unsere Gemütszustände, sprich Emotionen, eine große Rolle bei der unbewussten Entscheidung spielen, was wir als Ohrwürmer empfinden, seien sie angenehm oder eher nervig. Das Interesse der Musikbranche dürfte allerdings dahin gerichtet sein, Dauerbrenner wie Ohrwürmer zu produzieren. Gezielte Takt- und Musikkomponenten werden eingesetzt, um den Hörer dauerhaft zu erreichen, wobei zusätzlich bestimmte Textpassagen die Wirkung deutlich erhöhen. Psychologisch fand man heraus, dass Lieder mit Text gegenüber reinen Instrumentalstücken eher das Potenzial für Ohrwürmer erzeugen. Letztlich lässt sich nie vorhersagen, ob ein Lied im Ohr haften bleibt oder nicht, hier kommt es einzig auf das individuelle Empfinden des Hörers an. Bei einigen Titeln reicht das einmalige Hören bereits aus, um beim Hörer eine musikalische Endlosschleife auszulösen.

Einmal Ohrwurm, immer Ohrwurm

Lieder, bei denen bereits beim Lesen des Titels Text und Melodie im Kopf ablaufen, scheinen fest etabliert zu sein. Fast jeder kennt dieses Phänomen. Gleiches löst das Hören der ersten Takte oder eines Refrains aus. Dann ist es bereits geschehen, unser Gehirn nimmt den Impuls auf und spielt ihn in Dauerschleife ab. Das funktioniert natürlich nur, wenn der Musiktitel dem Hörer ausreichend vertraut ist. Zu bekannten Dauerbrennern gehören beispielsweise:

    • Wann wird’s mal wieder richtig Sommer – Rudi Carell

  • Like Ice in the Sunshine – Beagle Music Ltd.

  • Walking on Sunshine – Katrina & The Waves

  • Lambada – Kaoma

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner