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Warum Grille, Grashüpfer und Heuschrecke Meister des Musizierens sind

Naturkonzert der Insekten – gibt es so etwas überhaupt? Denkt man genauer über das Zirpen und Grillen der Insekten nach wird recht schnell deutlich, dass nicht nur wir Menschen musizieren können. Tatsächlich scheinen Grille, Grashüpfer und Heuschrecke wahre Musiker zu sein, denn diese ganz bestimmte Insektenkategorie musiziert miteinander. Keine andere Gruppe aus der Tierwelt erzeugt so viele verschiedene Klänge im Naturkonzert der Insekten wie die Heuschrecke.

Die Heuschrecke hält sich im Sommer gern auf unseren Wiesen auf und zirpt, was das Zeug hält. Und das tut sie, als ginge es um Leben oder Tod. Allerdings geht es den Grillen und Heuschrecken beim heftigen Musizieren in erster Linie nicht um ihr eigenes Leben, sondern vielmehr um den Erhalt ihrer Art und damit um ihren Nachwuchs. Doch bei der weiblichen Heuschrecke landet nur derjenige, der ein wirklich guter Zirper ist. Nur ein guter Musiker hat tatsächlich Chancen bei den Weibchen – und das Werben um die Gunst ist ein überaus delikates und gefährliches Spiel.

Naturkonzert der Insekten – Weshalb Insekten und Musik zusammen passen

Üben, üben und nochmals üben. Übung macht ja bekanntlich den Meister. Das Naturkonzert der Insekten, und hier wollen wir vor allem auf die Grille, den Grashüpfer und die Heuschrecke eingehen, hat ja schließlich bestimmte Gründe. Zum einen Präsenz zeigen und das Revier markieren. Zum anderen dient das Zirpen der Werbung beim anderen Geschlecht. Dass wir Menschen auch noch etwas von den unverwechselbaren Klängen haben, die wir eindeutig mit sommerlichen Abenden verbinden, ist den Insekten wohl eher recht egal. Dennoch, wer hier Glück bei den Weibchen haben will, singt sein Lied. Wie bereits erwähnt, fallen nur die besonders begabten unter ihnen vor allem durch ihre Gesangskünste auf.

Alles hat zwei Seiten – auch das Naturkonzert der Insekten

Zirpen und Singen, kennen wir doch alle diese Art der Klänge des Sommers, wenn wir uns abends oder nachts auf den Wiesen in der Natur aufhalten. Dabei muss man gar nicht angestrengt lauschen, das Naturkonzert der Insekten ist kaum zu überhören. Die Anstrengung des hohen Zirpens, dem Gefiedel in sommerlichen Nächten, dem Hintergrundeinerlei einer gewissen Abendromantik, bereitet den Insekten nicht nur großen Aufwand und Mühe, sondern lässt andere Mitstreiter wissen, dass dieses Revier besetzt ist. Wenngleich es für Grille, Grashüpfer und Heuschrecke schon schwer genug ist, das Leben als Musiker zu bestreiten, kann es jedoch von einem Moment auf den anderen noch schlimmer kommen. Nicht allen Grillen, Grashüpfern oder Heuschrecken ist ein Happy End vergönnt, denn das fleißige Üben der Sangeskunst kann für die Musikanten schnell eine tragische Wendung nehmen. Aufgrund ihres Gebarens buhlen sie nicht nur bei der Damenwelt um Beachtung. Ihr lautes Verhalten verrät sie. Trotzdem ihre Körper überwiegend mit angepassten Erdfarben ausgestattet sind, verlieren sie ihre Deckung und machen Insektenjäger auf sich aufmerksam. Grille, Grashüpfer und Heuschrecke sind nicht nur ausgezeichnete Musiker, sondern auch als Delikatesse bei Vögeln und anderen Insektenfängern überaus beliebt. Ahnungslos, inmitten von Wiesen und Grashalmen kauernd, werden sie von Insektenfängern von ihrem Platz aufgelesen und gern als leckere Mahlzeit verspeist.

Balzgesänge und Warnsignale von Grille, Grashüpfer und Heuschrecke

Betrachten wir die „Balzgesänge“ von Grille, Grashüpfer und Heuschrecke fällt auf, dass diese aus festen Rhythmen bestehen. Der Ablauf der Rhythmen sollte nicht unterbrochen werden. Der Grund: Nur dann kann es zur schlussendlichen Paarung sowie gegenseitigen Stimulierung der Insekten kommen. Dem auffälligen Zirpen kommt jedoch noch eine weitere, wichtige Bedeutung zuteil. Mit Hilfe des akustischen Sounds warnen die Insekten sich außerdem gegenseitig vor Gefahr und vor Feinden. Sprechen wir hier vom Gesang bzw. vom Naturkonzert der Insekten ist anzumerken, dass sich die Töne der Tiere durchaus nicht alle gleich anhören. Im Gegenteil. Der Gesang der Tiere unterscheidet sich stark voneinander, wodurch sich die Insekten voneinander unterscheiden lassen. Somit ist eine Abgrenzung verschiedener Arten möglich und man kann sie dadurch selektiv unterscheiden. Auch wenn es rein theoretisch möglich wäre: Selbst für Forscher ist es fast unmöglich, verschiedene Arten von Grille, Grashüpfer und Heuschrecke einzig anhand ihres Gezirpes zu unterscheiden. Das liegt daran, dass es gut 26.000 verschiedene Arten der Insekten weltweit gibt. Allein in Europa sind rund 1.000 Heuschreckenarten unterwegs.

Wie Heuschrecken musizieren können

Welch ein Komfort, sein Instrument stets bei sich zu haben. Denn anders als es bei Menschen der Fall ist, sind Heuschrecken und Grillen mit ihren Instrumenten bereits ausgestattet. Das heißt, die Instrumente sind quasi am eigenen Körper „eingebaut“. Doch wie kann nun die Heuschrecke Lautäußerungen erzeugen? Dafür spielen die Flügel und die sogenannte Schrillkante die bedeutenden Rollen. Die vorderen, oberen Flügel, die mit Querrippen an ihren Unterseiten als Schrilleiste fungieren, streichen über die Schrillkante der unteren Flügel. Mit dieser Technik ist die Heuschrecke in der Lage, eine unglaublich schnelle und hohe Frequenz zu erzeugen. Eine andere Technik ist, die Flügel aneinander zu reiben. Oder die Heuschrecken machen Gebrauch von ihren Beinen, die sie etwa wie einen Bogen über eine Saite übereinander ziehen. Die Heuschrecke öffnet dann den Flügel und erzeugt dabei, ähnlich wie bei einem Klangkörperinstrument, den typischen Klang. Allein die Männchen sind in der Lage, Aufmerksamkeit zu erzeugen und durch ihren Gesang aufzufallen. Die Weibchen dagegen können nur schwach auf den männlichen Ruf ihrer Artgenossen antworten. Tun sie es, folgen sie dem auserwählten Männchen jedoch wie die Kinder in der Legende vom Rattenfänger von Hameln.

Sommertage voller schwirrendem Zirpen

Wenn die Heuschrecken singen, ist es eindeutig Sommer. Tagsüber sowie an sonnigen Tagen kann man ihren Gesang hören. Wer mit Aufmerksamkeit lauscht, kann dabei sogar mit etwas Glück die drei verschiedenen Ausführungen ihrer Sangeskunst wahrnehmen. Lockgesang – Werbegesang – Rivalengesang. Beispielsweise sind die männlichen Artgenossen der Feldgrille dabei recht pünktlich, was ihren Lockgesang betrifft. Im Juni, ziemlich genau gegen neun Uhr morgens geht es mit dem Zirpen los. Spätestens um zwei Uhr nachts herrscht dann wieder Ruhe im Revier. Ein langer Tag für die 19 bis 23 mm langen Tiere, die einen großen runden, glänzend schwarz gefärbten Kopf mit langen Fühlern haben. Den weiblichen Feldgrillen ist das Zirpen nicht vergönnt. Sie sind stumm. Den Gesang der Männchen nehmen sie über schallempfindliche Trommelfelle wahr, die sich in den Vorderbeinen befinden.

Naturkonzert der Insekten an lauen Sommerabenden

Entgegen vieler anderer Insektenarten, die Stechen, Beißen, Ausschlag, Juckreiz oder allergische Reaktionen hervorrufen können, sollen Heuschrecken harmlos sein. Weder beißen sie, noch stechen sie. Es spricht also nichts dagegen, auf grünem Feld, Wiese oder im Garten an lauen Sommerabenden dem Naturkonzert der Insekten zu lauschen, sobald es dunkel wird. Sofern man die Lautäußerungen mag. Allerdings ist es tatsächlich so, dass das Gezirpe von den meisten Menschen vielfach als Entspannung empfunden wird. Bis nach Mitternacht sind die Männchen eifrig dabei, die schwirrenden Töne zu erzeugen, die man bis in hundert Meter Entfernung hören kann.

Woran man Heuschrecken erkennen kann

Die meisten Menschen kennen ein Naturkonzert der Insekten seit Kindertagen. Doch wie sehen sie aus? Ist Heuschrecke gleich Heuschrecke? Angesichts der tausenden von verschiedenen Arten gibt es naturgemäß zahlreiche Unterschiede sowie Lebensbereiche. Betrachten wir zum Beispiel Bayern als Lebensstandort der Heuschrecken, so sind dort 76 Arten vertreten. Laubheuschrecken, die Grille, der Grashüpfer und das grüne Heupferd sind die Arten, die im Freistaat am häufigsten vorkommen. Trotz der artenabhängigen Unterschiede haben alle Heuschreckenarten eine Gemeinsamkeit. Es sind ihre Sprungbeine, die sehr kräftig und ausgeprägt sind. Aus dem Stand schaffen es die Insekten, mühelos das 30-fache ihrer Körperlänge zu überspringen. Heupferde, die bis zu 5 Zentimeter Größe erlangen, können Sprünge von bis zu 2 Metern zurücklegen. Aufgrund ihrer Körperfarbe Grün und Braun fallen die Insekten kaum in grünen Gefilden auf. Der Körper unterteilt sich in Kopf, Brust und Hinterleib. Am Kopf befinden sich die Fühler. Die Länge der Fühler macht es Biologen möglich, die Insekten in Langfühler- und Kurzfühlerschrecken einzuteilen.

Wer sonst alles noch beim Naturkonzert der Insekten am Zirpen ist

Die Top-Musiker unter den Insekten haben wir nun ausführlich vorgestellt. Doch sind Grille, Grashüpfer und Heuschrecke längst nicht die einzigen, die sich tummeln und dabei unterschiedlichste Töne von sich geben. Allerdings ist die Sommerluft durch andere Arten weniger vom schwirrenden Zirpen erfüllt. So gleichen z. B. die Lautäußerungen der Zikade eher einem schnellen Schnarren, welches sie durch einen Klick-Mechanismus erzeugen. Doch was, wenn so manchen der Insekten keine Singstimme gegeben ist? Ganz einfach: Diese Arten nutzen ihre Hinterbeine und setzten sie als Schlegel ein. Ähnlich wie auf einer Trommel, trommeln sie mit den Hinterbeinen auf einem Blatt. An sommerlichen Abendstunden kommen die Eichenheuschrecken zusammen und tummeln sich in Gärten, jedoch ohne Sang und Klang. Doch durch hochgehobene Flügel wird die Hinterleibsspitze als Trommel gebraucht, um Aufmerksamkeit zu erzeugen. In warmen Ländern ist beispielsweise die Singzikade bekannt für ihre Kunst des Surrens und Pfeifens.

Wir sehen also, die Art der Sounderzeugung von Grille, Grashüpfer und Heuschrecke gibt den Ton an. In weiten Teilen Europas lassen die meisten „Langfühlerschrecken“ ein monotones Surren hören, das mit ansteigender Temperatur schneller und höher im Klang wird.

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