Trauerbewältigung

Welche Bedeutung Musik in der Trauerarbeit hat

Musik besitzt die enorme Kraft, Trost zu spenden. Die wichtige Bedeutung der Musik wird besonders bei Trauer sowie der Bewältigung der Trauer in der Trauerarbeit deutlich.

Trauer ist ein schmerzlicher Bereich der emotionalen Gefühlswelt. Trauer füllt dabei einen Gefühlsraum aus, der nur sehr schwer zu bewältigen ist. Nicht selten trübt Trauer für Jahre die Lebensfreude. Deshalb ist es besonders wichtig, Trauer nicht zu unterdrücken, sondern sie als Teil des Lebens anzunehmen, um sie letztendlich zu überwinden. Musik kann dabei helfen, eine tiefe Traurigkeit zu lösen. Musik gibt dem ohnmächtigen Gefühl der Trauer die Möglichkeit, sich mit ihr zu verbinden. Emotionen können so besser fließen und den Trauernden wieder zu mehr Lebensmut führen.

 

Verlust und Trauer – wenn  die Gefühlswelt ins Wanken gerät

 

Trauer steht fast immer im Zusammenhang mit schmerzlichen Verlusten. Das Spektrum der Lebensereignisse sowie der Lebensumstände, die zu Trauer sowie tiefer Traurigkeit führen können, ist sehr vielfältig. Selbst Erlebnisse, die weniger tief in die Lebensumstände einschneidend wirken, können individuell traurige Gefühle hervorrufen. Jeder Verlust ist aufs Neue schmerzlich. Unsere Gefühlswelt gerät durcheinander und es kostet jedes Mal viel Kraft, die entstehende Trauer zu durchleben. Abschied und Verlust begleiten uns Menschen ein Leben lang. Der Abschied beispielsweise aus gewohnten Lebensbereichen sowie Lebensabschnitten fällt vielen Menschen schwer. Auch Ereignisse wie das Ende einer Freundschaft, einer Beziehung oder Ehe lösen oft für einen langen Zeitraum einen Zustand der Trauer aus. Viele ziehen sich in ihrem Schmerz zurück und nehmen weniger oder kaum noch Anteil am Leben. Wird dabei der Anschluss an neue Gegebenheiten versäumt, kann die Traurigkeit sowie Trauer über das Vergangene zu schweren Depressionen sowie emotionaler Leere führen.

 

Musik und Trauer – jeder trauert für sich allein

 

Nichts ist wahrhaftiger, als der endgültige Abschied. Trotzdem ist gerade der Tod für den menschlichen Geist kaum greifbar. Der Tod eines geliebten Menschen ist die schmerzhafteste emotionale Erfahrung. Für Hinterbliebene ist nichts mehr so, wie es war. Das Leben verändert sich völlig und nicht selten scheint es für Betroffene still zu stehen. Sie verfallen in eine tiefe Trauer über den Verlust und wissen oft nicht, wie sie fortan allein zurechtkommen sollen. Glücklicherweise erfahren Betroffene meist Hilfe und Beistand von der Familie oder von Freunden. Auch Trauerarbeit im Rahmen einer Therapie leistet wertvolle Unterstützung, um die schwere Zeit zu überstehen. Trauer wird von jedem Menschen anders erlebt. Dabei suchen Trauernde ihren eigenen, individuellen Weg, mit dem beklemmenden Gefühl der Trauer umzugehen. Trotz Beistand und Hilfe von außen, trauert jeder für sich allein und muss für sich seinen Weg finden. Im Zustand der Trauer kann Musik die emotionalen Tiefen begleiten. Trauermusik gibt Trost und Fürsorge. Die Musik ermöglicht dem Trauernden, den Tränen freien Lauf zu lassen sowie sich an Schönes zu erinnern. Trauermusik ist ein möglicher Weg, traurigen sowie höchst irritierten Gefühlen ein Ventil zu geben.

 

Tod und Abschied – Musik in der Trauer als wichtige Trauerarbeit

 

Der Tod ist endgültig. Es gibt kein Zurück. Unwiderruflich wartet der letzte Abschied, der Gang zum Friedhof. Das Ritual, Beerdigungen mit Musik zu begleiten, ist seit Jahrhunderten in vielen Kulturen – einschließlich der Kirche – verankert. Kirchenmusiker wie Johann Sebastian Bach schufen eigens Werke für die Trauerfeier. Worte anlässlich der Beisetzung finden sich in der Bibel. Auch von Martin Luther sind Trauersprüche aus dem 16. Jahrhundert überliefert. Musik spendet Trost. Sie ist ein Weg, die Trauer erträglicher zu machen. Wird nun die Kraft bestimmter Musikweisen vom Trauernden angenommen, ist sie ein wertvoller Begleiter bei der Bewältigung des emotionalen Notstands. Durch die Wahl bestimmter Musik wird auch die letzte Ehre erwiesen. Darüber hinaus kann der Trauernde während der Beisetzung durch das Medium Musik geistig mit dem Verstorbenen in Verbindung treten.

Ob die Wahl des letzten Grußes auf klassische Musik oder moderne Schlager fällt, bleibt jedem selbst überlassen. Bestattungsinstitute beraten und geben Anregungen. So sind Klassiker wie das „Ave Maria“ von Franz Schubert oder das „Requiem“ von Wolfgang Amadeus Mozart ebenso auf Beerdigungen vertreten wie „I will always love you“ von Whitney Houston oder die Toten Hosen mit ihrem Titel „Tage wie diese“ . Darüber hinaus bieten Musiker spezielle Trauermusik an, die von ihnen persönlich vorgetragen wird.

 

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