Weihnachten & Advent

Stille Nacht, Heilige Nacht – Inbegriff der Weihnacht

Weihnachtslieder,- das ist Anmut und Nostalgie in einem. Jedes Jahr zur Weihnachtszeit begleiten uns die altbekannten Weisen wie „Stille Nacht, heilige Nacht“ und versetzten uns in weihnachtliche Stimmung.

Unter dem Sammelbegriff der Weihnachtslieder lassen sich viele Schlagwörter benennen: Sympathie, Treue, Liebe, Fairness, Demut, Versprechen,- doch ist sicher der Begriff der Nostalgie und die der Andacht charakteristisches Beispiel für eine uns vollkommene Weihnacht. Christlich möge der Gedanke der Ruhe und der heiligen Nacht, fast so wie der Sonntag, an dem die Geschäfte geschlossen bleiben und der kirchliche Gedanke an jenem Sonntag erinnert, an dem Gott auf die Welt zurück blickte und sah, dass es gut war, erscheine auch die Heilige Nacht majestätisch und in Stille getränkt. Fast schon mit Demut erinnert das anbrechende Licht Jesu an eine uns bekannte Zerbrechlichkeit des Lebens. Denn es ist der stille Festtag Jesu, geboren zu Großen Taten an jenem Abend des 24. Dezembers. Ein Abend ohne großem Fest, eher ein Abend voller Andacht und Anmut,- das Kind Gottes ist geboren.

Musikalische Weihnacht – Gesellschaftlich – heutzutage

Es gibt viele Lieder, zu denen wir eine ganz besondere Beziehung entwickeln. Lieder, die uns an bestimmte Orte oder Zeiten erinnern. Wir leben in einer Zeit, in der feste Rituale scheinbar keinen Platz mehr finden. Die Moderne läuft schnell, ohne viel Getue. Doch gibt es diese Tradition noch. Weihnachtslieder, gut bekannte Melodien und liebevolle Texte,- das ist gelebte Tradition und Nostalgie. Solche Lieder sind für uns als Gesellschaft wichtig, denn sie lassen uns zusammenwachsen und geben uns die gewisse Verbundenheit mit uns selbst und unserer eigenen Vergangenheit. Kulturell vermitteln sie uns viele gelebte Realitäten und zeigen uns einen Weg voller Hoffnung, Wertsystem, Moral, Verantwortung und der Vergänglichkeit. Unser soziales Wertesystem wird positiv durch die direkt beschriebene Situation in den Liedern geprägt und veranschaulicht. Die Erinnerung des Singenden oder Hörenden an jene ganz spezielle Situationen erinnern an jene Werte und zeichnen eine andächtige Adventszeit.

Entstehungsgeschichte des bekanntesten Weihnachtsliedes Stille Nacht

Stille Nacht, Heilige Nacht – Inbegriff der Weihnacht
Stille Nacht, Heilige Nacht – Traditioneller Klassiker zur Weihnachtszeit

So eindrucksvoll wie die Geburt Jesus, ist auch die Entstehungsgeschichte zum Weihnachtslied „Stille Nacht“. Um deren Entstehung ranken sich viele Legenden und Geschichten, doch einige Eckpfeiler der Geschichten haben sich als wahr herausgestellt. Erstmals bei Oberndorf bei Salzburg 1818 gesungen, überreichte der damalige Hilfspriester Josef Mohr der Organistenvertretung Franz Gruber ein Gedicht mit der Idee, eine passende Melodie für 2 Solostimmen und begleitendem Chor für ein Gitarren Ensemble zu schreiben. Mohr verfasste den Text bereits 1816 und signierte diesen mit seiner Unterschrift.

Was weiter mit „Stille Nacht“ geschah

Im späteren Verlauf der Geschichte ist auch das Urheberrecht der Melodie auf Franz Xaver Gruber dotiert. Gruber stellte die Komposition noch am selben Abend fertig und überreichte das Werk an Mohr, dem das Stück gut gefiel. Im Folgenden spielte und sang man es im Rahmen der Christmette. Vermutlich funktionierte während des Gottesdienst in der neu erbauten Pfarre St. Nicola in Oberndorf die Orgel (noch) nicht und war demzufolge unbespielbar,- anders hätte Pfarrer Mohr sicher nicht nach einem Chorwerk mit Gitarren Arrangement gefragt.

Text von „Stille Nacht“ ein Spiegel der damaligen Zeit

Der Text zu „Stille Nacht, Heilige Nacht“entstand in einer sehr schweren Zeit und Europa kam zu jener Epoche aus den Napoleonischen Kriegen. Speziell die geistliche Bastion Salzburg erlitt unter dem Wiener Kongress nach der Neuordnung einen Rückschlag und deren Unabhängigkeit wurde abgesprochen. Die Stadt wurde geteilt und ein Teil Salzburgs fiel 1816 in bayerische Hände, der andere Teil ging nach Österreich. Der vorige Dienstort des Hilfspriesters Mariapfarr (1815-1817) hatte unter dem Abzug der bayerischen Abzugstruppen sehr zu leiden gehabt und der Frieden ließ auf sich warten. Unter diesen schweren Gegebenheiten und dem starken Wunsch nach Frieden und Ruhe wurden die Strophen verfasst und drücken somit das Leid und die besondere Bedeutung jener Zeitqualität aus.

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